Unsere zweite Islandtour mit Fendie. Inzwischen hatten wir mit neuer GoPro und Drohne auf der Fotoseite aufgerüstet und freuten uns auf die Tour.
Die Tour begann gleich bei der Abfahrt mit einem technischen Problem. Fendie ist im Grunde wasserscheu. Nach mehreren Tagen Gewitter im Alpenvorland war der Luftmengenmesser wieder feucht und hat den Motor in den Notlauf versetzt. Keine große Sache: Fühler ausbauen, trocknen, wieder einsetzen und den Fehler löschen. Das OBDII Gerät dafür hat sich schon mehrmals gelohnt! Eine ¾ Stunde später als geplant fuhren wir Richtung Fähre in Hirtshals.
Wir machen immer gerne eine Übernachtung vor dem Fährtag 150 bis 200km vor dem Hafen. Dieses Mal waren wir in Skanderborg. Ein sehr schöner Ort, der es wert wäre länger zu bleiben.
Färöer, Norðradalsvegur
Zuerst ging es dann wieder auf die Färöer. Die Inselgruppe hat statistisch 40 regenfreie Tage pro Jahr. Uns war keiner davon vergönnt. Seit Ende 2023 gibt es auch den neuen, mautpflichtigen Tunnel nach Sandoy, dem südlichen Nachbarn der Hauptinsel. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall.
Weiter nach Island hatten wir vor, erst in den Norden zu fahren und von dort die F35 durch das Hochland zu nehmen und im Süden dann Þórsmörk und über die F210 dann den Maelifell zu erkunden. Es kam dann anders.
Wir fuhren von Siglufjörður nach Süden zur F756, die uns zur F35 bringen sollte. Die Hauptstrasse in Siglufjörður war morgens schon wegen Überflutung gesperrt und selbst auf der Ausweichstraße waren sicher 30cm Wasser zu durchwaten. Die 76 gen Süden war nicht gesperrt aber über viele Kilometer Baustelle und unangenehm zu fahren zumal es Sturm und schweren Regen gab.
Mitten auf der F35 kam es dann zum Ausfall des Wagens und dem damit verbundenen Abschlepperlebnis. 24 Road Assist Iceland macht einen hervorragenden Service, auch in abgelegenen Teilen der Insel. Das Abschleppen war aber sehr teuer und beim Abschlepper ist davon sicher nur ein Teil hängen geblieben.
Aksel hat uns freundlicher Weise am Freitagabend in seine Werkstatt geschleppt. Kurz nach dem Aufladen während eines Schneesturms (im August!) und den ersten 5km Fahrt bog er plötzlich rechts nach Árbúðir, einer kleinen Hütte, ein. Es wirkte etwas skurril aber er wollte warme Getränke für uns und eine Pause für sich. Die beiden jungen Künstler aus der Slowakei, die die Hütte im Sommer bewirtschaften freuten sich über Besuch und Unterhaltung.
Als wir die Fahrt fortsetzten, erkundigte sich Aksel, ob er bei der Übernachtung behilflich sein kann und telefonierte unentwegt. Oft verstanden wir das Wort „Defender“ und ahnten, es geht um die Ersatzteilbeschaffung.
Abends gegen 20 Uhr kamen wir in der Werkstatt an. Der Schaden wurde nochmal in Ruhe begutachtet und wir waren froh, dass Aksel am Samstag weitermachen wollte. Am Samstag morgen tauchte er mit seinem Sohn in der Werkstatt auf, begann die Reparatur und besorgte mir einen Leihwagen. Ersatzweise haben wir dann das Normaltouristenprogramm gestartet.
Am Samstagnachmittag dann kam schon Aksels Anruf, der Wagen sei fertig. Er habe noch andere Stoßdämpfer eingebaut, weil so könne ich ja nicht weiterfahren.
Wer also im Hochland in Richtung Süden strandet und nach Selfoss möchte kann Aksel auch direkt beauftragen: https://en.ja.is/stalkrokur-drattarbilar/
Aksel hat auch das Kunststück fertig gebracht, über Nacht einen Filterdeckel zu besorgen. In Deutschland hatte das das letzte Mal 1 Woche gedauert.
Der Autoverleiher hatte auch noch einen exklusiven Tipp, von wo aus der aktuelle Vulkanausbruch gut zu sehen sei. Der Ausflug hatte sich gelohnt.
Trotz repariertem Fahrzeug war die beste aller Offroad-Reisebegleiterinnen nicht mehr für weitere Fahrten abseits der Zivilisation zu gewinnen. Wir haben uns deshalb also die Westmänner Inseln, den Seljalandsfoss und anderes angesehen. Lohnt sich alles, braucht aber keinen Defender als Transportmittel.