It's not a CAR, it's a PHILOSOPHY
Schuld war der Winter 2018/2019. Im Chiemgau gab es wirklich viel Schnee. Ich wohnte seit 2016 hier und hatte schon zwei Winter durchgemacht. Aber jetzt... Mein Jaguar F-Type, der heroisch die letzten beiden Winter sogar den Weg zu den Skipisten halbwegs meisterte, scheiterte an lächerlichen Hügeln. Das Problem musste gelöst werden mit einem einfachen, aber wintertauglichen Zweit-Auto.
DEFENDER 110
In Fürstenfeldbruck wurde ich fündig. Ein Defender 110 in ordentlichem Zustand mit 40.000 Kilometern auf der Uhr. Ein Sondermodell Rough II mit verhältnismäßig guter Ausstattung.
Als Newbie hatte ich noch wenig Ahnung und muss im Nachhinein sagen, dass ich mit dem Kauf Glück hatte. Der Wagen wurde aus dem Bauch herbaus gekauft, was eigentlich immer falsch ist.
Das Auto hielt dann aber doch, was es versprach. Es war gepflegt und technisch wie optisch in gutem Zustand, auch auf den zweiten Blick.
PROJEKT
Das Fahrzeug ist ein Defender 110 von 2012, TD4 2.2 oder, wie die Engländer sagen, ein Puma.
Ein rumpelig, rauer Geselle, wenn er auch von außen ziemlich ordentlich aussah. Von innen auch, Winterpaket, Teilledersitze, nicht schlecht für ein landwirtschaftliches Nutzfahrzeug.
Der erste Urlaub führte in die Toskana und machte nachdrücklich klar, dass dieses Auto kein SUV sein will und kann. Er braucht Unmengen Diesel, ist laut und lahm. Allerdings fährt er überraschend stabil geradeaus und lässt sich auch in Siena durch enge Gassen zirkeln. Der Aufkleber, der sich wohl schon bei der Auslieferung quer über die ganze Frontscheibe gezogen hatte macht klar, um was es geht: It's not a car, it's a philosophy.
- Das raubeinige Trumm in Sonderlackierung bekam seinen Kosenamen: Fendie
- Es reifte der Entschluss, den Unzulänglichkeiten den Kampf anzusagen