Nachdem in 2023 aus beruflichen Gründen keine Tour zu planen war, wollten wir Anfang 2024 etwas Besonderes machen: Eine Tiefschneetour in den Karpaten.
Die Tour wird von TC-Offroad-Trekking angeboten. Schneegarantie, lokale Guides, gute Hotels - ein vielversprechendes Angebot.
Beim Hotel angekommen, war weit und breit kein Schnee zu sehen. Das war nicht schlimm, weil die Tour weiter oben in den Bergen starten sollte und das Hotel während der Woche oberhalb der Schneegrenze liegt. Der Ankunftstag wurde zur schweißtreibenden Übungseinheit für das Kettenanlegen. Mit modernen, halbwegs komfortablen Schneeketten haben die Dinger aus Schweizer Armeebeständen nur das Grundprinzip gemein. Ansonsten sind sie erheblich massiver und entsprechend auch schwerer.
Am ersten Tag ging es dann hoch in die Berge. Schon bald war es Zeit, die Ketten zu montieren. Erst fuhren wir mit allen Sperren durch Schlamm weiter hoch, dann kamen schon Eis und tiefer Schnee.
Es wurde sehr ruppig und oft genug hielten auch die groben Ketten unsere Fahrzeuge nicht ganz in der Spur. Bei der ersten Pause bemerkte ich, dass sich der Tank ungewöhnlich schnell leert. Die Ursache war schnell gefunden. Hinten rechts ist der Stoßdämpfer abgerissen und hat den Zulauf zum Dieselfilter mit ins Verderben gezogen.
Das ließ sich nicht einfach reparieren. Es stellte sich heraus, dass der Stoßdämpfer nur seine Staubmanschette verloren hatte, ansonsten aber wieder zusammengesetzt werden konnte. Der Teil war einfach.
Der Dieselfilter musste überbrückt werden. Das war schon problematischer. Die Guides hatten aber auch dafür Teile und Ideen parat. Nach etwas mehr als einer Stunde lief Fendie wieder. Wir haben aber beschlossen, zunächst zu einer Werkstatt zu fahren. Nach dem Starten ging die Motorwarnleuchte an, der Motor hat wegen des geringen Drucks in der Kraftstoffzufuhr das Notprogramm angeschmissen. Das bedeutet, mit maximal 2.000 Umdrehungen und ohne Turbo den Wagen bei Tiefschnee von den Bergen herunterzubringen. Im Nachhinein wissen wir, wir hätten uns lieber die Zeit gelassen und den Fehler zurückgesetzt.
An einer Stelle an der alle Wagen weggerutscht sind, konnte ich Fendie nicht mit mehr Gas am Abrutschen hindern und er ist in einen querstehenden Baumstamm auf Fensterhöhe gerutscht. Der Stamm bohrte sich durch das hintere Beifahrerfenster. Nun war die Tour definitiv zu Ende.
In Timisoara haben wir bei der Land Rover Werkstatt die notwendigen Teile vorbestellt. Lieferzeit wäre mindestens eine Woche gewesen. So lange wollten wir nicht warten und haben deshalb darum gebeten, das Provisorium am Dieselfilter fest für die Heimfahrt zu machen. Das Ergebnis war leider an einer Stelle nicht so gut, wie das der Guides in den Bergen, nun tropfte etwas Diesel aus den Übergangsstellen.
Wir haben Fendie dann noch in die Obhut einer LKW Werkstatt gegeben. Dort wurde ein Dieselfilter von einem Transporter eingebaut und die gebrochene Scheibe durch Plexiglas ersetzt. Zwei Kunstwerke. Das hielt für den Rückweg nach Deutschland.