Mit Fendie im Hochgebirge fahren war der Plan. Das geht sehr gut in den Westalpen. Im Piemont, unweit von Turin im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien.

Dort sind einige Wintersportorte, die, verglichen mit den Orten in Süd-Tirol, Tirol oder Bayern, nur wenig Charm versprühen. Im Sommer sind sie praktisch komplett verlassen.

Wir haben uns entschieden, an einer geführten Tour teilzunehmen statt auf eigene Faust die Tracks zu suchen. Letzteres ginge zwar, weil die meisten Strecken auf einschlägigen Webseiten liebevoll und detailliert beschrieben und aktualisiert werden. Dennoch wollten wir einen erfahrenen Guide und die Sicherheit einer Gruppe haben.

Wir haben die fünf Tage Tour bei TC-Offroad-Trecking gebucht. Es gibt die Tour in zwei Versionen, Campen oder mit Übernachtung in Hotels. Wir hatten die Hotel-Version und waren sehr zufrieden mit Unterbringung und Verpflegung. 

Unser Guide AJ war klasse. Er kannte sich gut aus und hat die Gruppe prima zusammengehalten. Wir haben folgende Tracks gemacht, die auf den Trackseiten beschrieben und mit Videos der Touren ergänzt sind:

• Varaita-Maira-Kamm und Maira-Stura-Hochtäler
• Col du Parpaillon
• Skigebiet Vars
• Monte Jafferau
• Assietta Kammstrecke und
• Col de Sommeiler

Insgesamt war es ein beeindruckendes Erlebnis. Die Höhenunterschiede zwischen Tal und Bergspitzen sind enorm. Sändig fuhren wir oberhalb der Baumgrenze, was aber der Aussicht zugute kam. Gewöhnungsbedürftig sind die Pisten, die zumeist alte Militärwege sind, schon. Sie sind so schmal, dass die Begegnung Auto/Motorrad meist schon schwierig ist. In der Regel sind die Pisten nicht gesichert und der Abgrund ist nah. 
Das Individualschicksal eines Defenders ist, dass er zumeist die Spitzkehren mit seinem enormen Wendekreis nicht in einem Zug schafft. Dass Zurücksetzen auf so engem Raum und mit dem Abgrund im Rückspiegel ist adrenalinfördernd.